Sonntag, 26. Januar 2014

Lieber Gebührenfeind!

Immer öfter, wenn ich auf Facebook rumstöbere oder auf Medienseiten wie DWDL oder ähnlichen, komme ich nicht umhin zu bemerken, dass eine Vielzahl von Menschen gegen die Rundfunkabgabe protestieren. Oder generell gegen öffentlich-rechtliches Fernsehen oder Radio. "Stoppt die Zwangsabgabe" oder ähnliche Parolen fallen.
Und die Shitstürmchen nehmen immer weiter zu: Ob es um einen Anne-Frank-Film im ZDF geht oder eine völlig übers Ziel hinausschiessende Petition gegen Markus Lanz: Keine Gelegenheit wird ausgelassen um gegen das gebühenfinanzierte Modell in Deutschland vorzugehen.
Ich kann das nicht nachvollziehen. Überhaupt nicht!
Ja, es gäbe sehr viel zu verbessern und zu fordern was das Fernsehprogramm in ARD und ZDF angeht. Ja, es wird an manchen Stellen viel zu viel Geld für Mist rausgeschmissen, während an anderen Stellen viel zu sehr gespart wird. Keine Frage.
Aber dieses System abschaffen?
Entschuldigung, aber bitte: Seid ihr verrückt??
Was ist denn die Alternative? Nur noch von Medienkonzernen gesteuertes Fernsehen und Radio? Dann kann ich gleich auswandern. Das wäre echt das letzte was Deutschland braucht. Nur, weil das in Amerika funktioniert in Hinsicht auf tolle Serien - ich zweifele sehr daran, dass rein kommerzielles Fernsehen in Deutschland die gleichen guten Ergebnisse bringt. Solange bei einem Sender wie RTL das Dschungelcamp am meisten Quote bringt, ist dieser Sendergruppe klar, worauf sie ihre Prioritäten zu setzen hat, denn damit verdient sie am meisten Geld, ganz einfach.
Wer Qualitätsfernsehen sehen will, ganz ehrlich, der findet doch ohne Probleme jeden Tag genug: Einfach mal Arte, 3Sat, Einsfestival oder ZDFNeo einschalten.
Komisch, ist ja alles gebührenfinanziert.
Oder lieber Abgabenfeind: Willst Du wirklich lieber BigFM oder RPR1 anstatt WDR2 oder EinsLive hören? Das beste der 80er, 90er und die Hits von heute?
Deswegen sage ich voller Stolz: Ich zahle gerne Gebühren! Damit finanziere ich nicht nur Schrott sondern auch manches, was niemals auf einem kapitalistenfinanzierten Sender liefe! Und dazu ein Watchever-Abo, das ich monatlich kündigen kann, dann hab ich mehr als was ich jemals gucken kann.

Sonntag, 12. Januar 2014

Roland Emmerich = Die Coen Brüder

Als ich gestern abend bei mir im Heimkino "White House Down" gesehen habe, ist mir eine erstaunliche Erkenntnis gekommen. Vorweg sei noch gesagt: Ja, ich weiß, dass ich mich hiermit oute. Vielleicht hat es keine hitzelspergerischen Dimensionen, aber dennoch stehe ich ab heute als jemand da, der Roland Emmerichs Filme gut findet. Allen üblichen Kritikern, die meinen, dass Emmerich nur miese, drehbuchschwache Specialeffectsmonster produziert sage ich: Falsch! Und selbst wenn - ich mag sie und hatte immer viel Spass dabei.
Auf jeden Fall ist mir bei den vielen skurrilen Nebenfiguren in "White House Down" aufgefallen, dass die Art von verrückten Nebenfiguren in yemmerichs Filmen den Nebenfiguren in den Filmen der Coen-Brüder sehr ähnelt (Bsp.: Ein unmöglicher Härtefall, No Country for Old men, A simple Man, Barton Fink, usw.). Meiner Meinung nach unterscheidet die Ironie dieser Figuren Emmerichs Filme deutlich von vielen anderen seelenlosen Nlockbustern. Man denke da z. B. An den herrlichen Judd Hirsch als zankenden, jüdischen Vater von Jeff Goldblum in Independence Day. Alleine wegen deren Dialogen sehe ich ID4 immer noch gerne, selbst wenn die Effekte nicht mehr aktuell sind.
Sieht das ausser mir noch jemand so auf diesem Planeten?