Sonntag, 29. Dezember 2013

Respekt, lieber Tatort-Drehbuchschreiber!

Ich sehe gerne Tatort. Zugegeben, ich mag nicht alle Kommissare. Bei manchen schalte ich nicht ein (München, Leipzig). Den meisten Tatorten kann ich allerdings etwas abgewinnen. Oftmals gute Schauspieler, netter Lokalkolorit.
Die Drehbücher sind allerdings oft nur Durchschnitt. Oft weiß man schon worauf es hinauslüft und so richtig originell sind die wenigsten. Deshalb muss ich den heutigen Tatort auf jeden Fall mal besonders herausheben:
Abgesehen davon, dass Axel Milberg in meinen Augen sowieso ein unschlagbarer Hauptdarsteller ist, und die Mörderin ebenfalls hervorragend gespielt wurde, ist der heutige Kieler Tatort tatsächlich ausgesprochen erfrischend geschrieben worden. Zum einen musste ich herzlich lachen, als Borowskis Chef sich beim herumhantieren mit der geladenen Tatwaffe in den eigenen Fuss schoss. Klasse.
Am meisten aber hat mich der sehr originelle Schluss erfreut, als eine Nebenfigur absichtlich Selbstmord in der Wohnung der eigentlichen Täterin begeht, um sie als Mörderin hinzustellen. Und tatsächlich kommt sie mit ihrer eigentlichen Tat durch (was sogar nur Totschlag war), wird dafür aber für den Selbstmord des anderen als Mörderin lebenslänglich hinter Gitter gebracht. Das war eine für mich noch unbekannte, neue Variante, außerdem herrlich selbstironisch und schön gemein.
Deshalb: Respekt, lieber Sascha Arango! Gut gemacht!

Sonntag, 22. Dezember 2013

Schreiben am Ipad

Ich muss sagen, meine Einstellung zum Lesen und zum Schreiben an mobilen elektronischen Geräten hat sich im Laufe der letzten 2 Jahre doch sehr gewandelt.
Vor 2 Jahren jedenfalls habe ich noch Stein und Bein geschworen, dass man Bücher beim besten Willen nur in gedruckter Form lesen könne.
Dann bekam ich zum Geburtstag eine schöne Stange Geld, schlenderte durch einen Elektrofachmarkt und irgendwie fiel mir ein E-Reader ins Auge. Ein Sony, PSR-505, glaube ich. Und jetzt? Mittlerweile habe ich mit meinem Kindle Paperwhite meinen zweiten Reader und möchte ihn nie wieder missen (bis die nächste, noch bessere Version kommt). Mein Gott, was haben mein Reader und ich schon für Spaß zusammen gehabt. Es ist einfach zu geil, meine ganze Büchersammlung einfach mit in den Urlaub nehmen zu können.

Und beim Schreiben? Da hätte ich natürlich immer auf den PC geschworen. Schön im Arbeitszimmer am Schreibtisch. Großer Monitor, große Tastatur, wie soll es anders gehen.
Das Problem ist/war immer nur, dass ich meist gar keine Lust hatte, allein im abgeschotteten Arbeitszimmer zu sitzen. Ich habe gerne Frau/Kind/Hund um mich.
Aber an einem Tablet irgendwo am Wohnzimmer schreiben ... um Gottes Willen. Ich kann doch nicht am Bildschirm rumtippen und ich brauche beim Schreiben doch meine Musiksammlung auf Abruf (ich schreibe immer mit Musik, anders geht es gar nicht).
Und jetzt? Ich habe eine tolle Bluetoothtastatur bei AmazonBasics entdeckt. Mit meinem Ipad verbunden kann ich perfekt am Wohnzimmertisch oder auch am Sofa schreiben. Per Bluetoothkopfhörer höre ich über Spotify parallel dazu alles was ich will. Einfach perfekt.
Ganz ehrlich: Ich liebe solche Technik. Ich bin jetzt schon gespannt, was mir die nächsten zwei Jahre bringen!

Sonntag, 15. Dezember 2013

Aufschrei der (selbstgerechten) Empörung

Eigentlich müsste ich Anne Wizorek dankbar sein:
Dank ihr habe ich meine prophetischen Fähigkeiten entdeckt und mein Blogthema für diese Woche gefunden.
Aber trotze alledem bin ich stinksauer auf sie.
Warum?
Also, der Reihe nach:
Am Samstag abend habe ich erst mit Frau und Kind eine Folge der absolut grossartigen Serie "Person of Interest" geshen. Wer sie noch nicht kennt: Vielleicht ursprünglich als Mischung aus Thriller und Science Fiction konzipiert, ist es mittlerweile eine Dokuserie über die NSA geworden.
Im Anschluss an diesen Fernsehgenuss haben wir noch den Rest von "Wetten Dass" gesehen. Ich weiß, wir sind halt Masochisten.
Als das Ergebnis der Saalwette präsentiert wurde und einige Menschen als Lukas, der Lokomotivführer verkleidet kamen, inklusive schwarz geschminkten Gesichtern, sah ich meine Frau an und sagte: "Ha, wart mal ab, morgen kannst du lesen, wie rassistisch das ZDF doch ist und es wird wieder eine wunderbare Empörungswelle durch Express, Twitter, Spiegel-Online etc. schwappen. Bestimmt ist diese Aufschreitante auch wieder dabei!"
(Ja, ich habe `Aufschreitante´ gesagt. Höchst politisch unkorrekt, ja, ich kenne ja gar nicht ihre Verwandschaftsverhältnisse und habe sie dabei wieder auf ihre Rolle als Frau reduziert. Aber hey, in meinem Schlafzimmer bin ich immer unkorrekt, nicht nur politisch)

Meine Frau hat mich mit großen Augen angesehen, so als hätte ich ihr vorgeschlagen, ob wir uns nicht einen Außerirdischen ins Schlafzimmer einladen sollen, um ihm gemeinsam die Fussnägel zu schneiden. Sie hat beim besten Willen nicht verstanden, wie ich auf Rassismus komme und warum sich da viele drüber aufregen sollten, nur weil einige Leute im Fernsehen mit Schuhcreme auf einen alten Kinderbuchklassiker anspielen. Mit andeen Worten: Meine Frau denkt noch mit dem gesunden Menschenverstand. Ich hingegen bin durch diese elende Aufschrei-Debatte schon sensibiliert auf die nächste Sau, diee völlig unnötig durchs Dorf getrieben wird (wäre es gendertechnisch besser, ich hätte von einem "Eber" gesprochen?)
Und siehe da, was muss ich heute lesen? Ein Aufschrei, auf Twitter, Express, etc., initiiert von Anne wegen Blackfacing bei Wetten Dass!

Liebe Anne, und liebe mit-Aufreger: Langsam wird es nicht mehr lustig. Lebt doch in eurer spaßbefreiten, angsterfüllten Welt. Dann schottet euch aber auch richtig ab von allen anderen und belästigt normale Menschen nicht mit eurem Irrsinn. Denn weißt Du Anna, was das ist, wenn man einen Aufschrei inszeniert wegen schwarzer Schuhcreme bei Wetten Dass? Es ist die Verhöhnung von echtem Antirassismus! 
Glaubst Du, auch nur ein Schwarzer (äh, starkpigmentierter?) stört sich daran, wenn Weiße (schwachpignentierte?) Lukas, der Lokomotivführer spielen? Es stört sie vielmehr, wenn Scheißskinheads hinter ihnen herrennen, oder wenn sie im Berufsleben benachteiligt werden. Da kannst und solltest du kämpfen. Aber da ist es viel schwieriger Flagge zu zeigen. Aber am Handy auf dem Twitterbildschirm, da glaubst Du an vorderster Front zu stehen. Doch mit Deinem Aufschreimist machst Du den Kampf gegen die wahre Frauenfeindlichkeit und Rassismus u. ä. lächerlich. Du gibst Wasser auf die Mühlen all jener, die sich nur noch Verboten von links gegenübergestellt fühlen. Das macht alles eher schlimmer als besser. Deswegen verbreitet sich diese Angst vor "dem Islam" immer mehr, und vor "Emanzen". Wenn wir uns selbst alles verbieten, aus Angst, es könnte irgendjemand verletzen oder belästigen, dann entsteht unterdrückte Wut und Hass. Du erreichst damit das Gegenteil von dem was Du eigentlich willst. Wenn Du für jemand Partei ergreifst, liebe Anne, dann mach es verdammt noch mal nur dann, wenn er es auch wirklich braucht! Ansonsten läßt Du ihn in Wahrheit nur dumm dastehen.

Gut gemeint ist schlecht getan, Anne. Dein Aufschrei ist in Wahrheit ein Geräusch, das wie das Meckern einer Ziege klingt, in meinen Ohren.

Sonntag, 8. Dezember 2013

Meine erste Geschichte

Heute, lieber Leser, mal was ganz in eigener Sache:

Eine Kurzgeschichte von mir ist bei einer Anthologie des Mysteria-Verlags dabei!
Ich freue mich sehr darüber und hoffe, dass die Sammlung viele Leser finden wird und meine Story "Der heimliche Herrscher" mit den anderen Geschichten mithalten kann.

Ich gebs ja gerne zu, meine Geschichte ist naturwissenschaftlich eine Katastrophe, unsinnig und albern. Aber irgendwie finde ich sie trotzdem lustig und mag sie doch.

Viel Spaß beim Lesen des Bandes: "Meine erste Geschichte"!