Sonntag, 29. Dezember 2013

Respekt, lieber Tatort-Drehbuchschreiber!

Ich sehe gerne Tatort. Zugegeben, ich mag nicht alle Kommissare. Bei manchen schalte ich nicht ein (München, Leipzig). Den meisten Tatorten kann ich allerdings etwas abgewinnen. Oftmals gute Schauspieler, netter Lokalkolorit.
Die Drehbücher sind allerdings oft nur Durchschnitt. Oft weiß man schon worauf es hinauslüft und so richtig originell sind die wenigsten. Deshalb muss ich den heutigen Tatort auf jeden Fall mal besonders herausheben:
Abgesehen davon, dass Axel Milberg in meinen Augen sowieso ein unschlagbarer Hauptdarsteller ist, und die Mörderin ebenfalls hervorragend gespielt wurde, ist der heutige Kieler Tatort tatsächlich ausgesprochen erfrischend geschrieben worden. Zum einen musste ich herzlich lachen, als Borowskis Chef sich beim herumhantieren mit der geladenen Tatwaffe in den eigenen Fuss schoss. Klasse.
Am meisten aber hat mich der sehr originelle Schluss erfreut, als eine Nebenfigur absichtlich Selbstmord in der Wohnung der eigentlichen Täterin begeht, um sie als Mörderin hinzustellen. Und tatsächlich kommt sie mit ihrer eigentlichen Tat durch (was sogar nur Totschlag war), wird dafür aber für den Selbstmord des anderen als Mörderin lebenslänglich hinter Gitter gebracht. Das war eine für mich noch unbekannte, neue Variante, außerdem herrlich selbstironisch und schön gemein.
Deshalb: Respekt, lieber Sascha Arango! Gut gemacht!

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